Konzept

Übersicht

  1. Pädagogische Inhalte und Ziele 
  2. Tagesablauf
  3. Eingewöhnungsphase
  4. Ernährung
  5. Gesundheit
  6. Schlafen
  7. Sauberkeitserziehung
  8. Zusammenarbeit mit den Eltern
  9. Qualitätssicherung

Pädagogische Inhalte und Ziele

Mit unserer Selbständigkeit als Tagespflegepersonen in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, wollen wir  aktiv den Ausbau des Betreuungsangebotes verbessern und zur frühen Bildung und Förderung von Kleinkindern beitragen.

Lt. § 2 des ersten Kapitels des Kinderbildungsgesetzes – KiBiz – hat jedes Kind einen Anspruch auf Bildung und Förderung seiner Persönlichkeit. Die Tageseinrichtungen für Kinder und die Kindertagespflege haben die Aufgabe, anhand eines eigenständigen Bildungs- und Erziehungsauftrages die Förderung des Kindes in der Familie zu ergänzen und die Eltern in der Wahrnehmung ihres Erziehungsauftrages zu unterstützen.

Weiterhin ist in § 13 (3) festgelegt: „Die Einrichtungen und die Kindertagespflege haben Ihre Bildungskonzepte so zu gestalten, dass die individuelle Bildungsförderung, die unterschiedlichen Lebenslagen der Kinder und ihrer Eltern berücksichtigt werden und unabhängig von der sozialen Situation der Kinder sichergestellt ist.“

Durch die Betreuung in einer Kleingruppe kann die Beziehung zwischen Eltern, Kind und Tagespflegeperson familiär gestaltet werden.

Unsere Betreuungsarbeit ist familienergänzend und findet in enger Zusammenarbeit mit den Eltern statt. Die Hauptperson hierbei ist das Kind, es lernt seine Selbstbildungspotenziale zu nutzen, deshalb beobachten wir das Kind. Diese Beobachtungen helfen uns das Kind individuell seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechend zu fördern und unsere konzeptionelle Arbeit weiter zu entwickeln. Zeigt ein Kind besonderen Unterstützungsbedarf suchen wir gemeinsam mit den Eltern nach Lösungen.

Kinder brauchen:

  • das man respektvoll und liebevoll mit Ihnen umgeht
  • das man sie individuell sieht  (persönliche Unterschiede)
  • das Recht auf gewaltfreie Erziehung
  • Offenheit und Bereitschaft, Probleme gemeinsam zu lösen
  • Unterstützung bei der Entwicklung ihrer Selbstständigkeit
  • Werte die in ihrem weiteren Leben Orientierung geben
  • die Möglichkeit mit anderen Menschen Familien ergänzende  Erfahrungen zu machen
  • Wiederkehrende feste Abläufe die ihnen Sicherheit geben

Ein geregelter Tagesablauf gibt Ihnen die Sicherheit die sie in Ihrem Umfeld brauchen, daher sind feste Regeln ein wichtiger Bestandteil unseres täglichen Ablaufs.  So lernen die Kinder in der Gruppe den Umgang miteinander. Sie entscheiden sich täglich aufs Neue für Spielpartner, Spielmaterial, Spielbereiche und Spieldauer. Beim Essen entscheiden Sie was und wieviel sie essen möchten und auch wie lange sie dafür brauchen. So fördern wir ihr Selbstbewusstsein, die Kinder sollen ihre Wünsche und Bedürfnisse äußern und angemessen durchsetzen. Sie entwickeln die soziale Kompetenz auf andere zuzugehen und sich mit ihnen zu verständigen.

Das Spiel ist die „Arbeit“ des Kindes, Kinder spielen mit großem Ernst. Ein erheblicher Teil der kindlichen (Selbst-)Bildung findet beim Spielen statt und ist für die motorische Entwicklung des Kindes sehr wichtig. Es lernt hier wichtige Fähig- bzw. Fertigkeiten, wie Geschicklichkeit, aber auch Geduld im Umgang mit altersgerechtem Spielzeug. In der Gruppe werden auch beim Spielen soziale Kontakte und oft auch emotionale Bindungen geknüpft. Unsere unterstützende Arbeit als Tagespflegeperson besteht in der individuellen Aufmerksamkeit für jedes einzelne Tagespflegekind, um es in seinem Spiel ernst zu nehmen und es keinesfalls abrupt herauszureißen. Es ist uns besonders wichtig die uns anvertrauten Kinder von Beginn an als kompetent anzunehmen und ihre individuellen Bildungsprozesse geduldig und interessiert zu begleiten. Kinder wollen ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Das funktioniert nur über das Selber tun. Dazu brauchen die Kleinen eine sichere Umgebung und Zeit. Jedes Kind nach seinem eigenen Rhythmus. So erleben die Kinder, dass sie selber etwas bewirken können. Das gibt Ihnen Selbstvertrauen und macht sie stark.

Bewegung brauchen die Kinder für Ihre gesunde Entwicklung. In einem Spiel- und Bewegungsraum, dürfen sie bei uns Ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachgehen und krabbeln, robben, rennen, hüpfen, springen, schaukeln. Mit Bällen und Ringen spielen oder durch einen Tunnel kriechen. All diese Aktivitäten finden in den Sommermonaten im angrenzenden kleinen Außengelände statt und werden dort durch rutschen, klettern und spielen im großen Sandkasten ergänzt. Bei gemeinsamen Spaziergängen heben die Kinder Blätter auf, sammeln Steinchen, patschen durch Pfützen und balancieren auf Rasenkanten. Da wir mit offenen Augen den immer gleichen Weg gehen. Aber auch unsere Mal- und Bastelecke wird von den Kindern gerne genutzt. Die Kleinsten bringen mit Malstiften Ihre ersten Striche aufs Papier, die Größeren probieren sich aus mit Klebe und Papierschere und schulen somit ganz nebenbei ihre feinmotorischen Fertigkeiten.

Die Sprache ist ein wichtiger Bestandteil unserer „Betreuungsarbeit“.     Für uns als Tagespflegepersonen ist es daher wichtig viel und in vollständigen, grammatikalisch richtigen, Sätzen mit den Kindern zu sprechen und unser Tun mit Worten zu begleiten. Die Kinder sollen Spaß an der Sprache haben und mit lustigen Liedern und Reimen zur Nachahmung angeregt werden. Sie genießen es, wenn Katzenpfötchen ihren Bauch hinauf krabbeln und schauen gespannt der Hand zu, die sich wie das Fähnchen auf dem Turme dreht. Hier kommen dann auch die ersten Bilderbücher aus festem Karton „zum Einsatz“. Die Tagespflegeperson wird zunächst die dargestellten Dinge benennen, doch immer mehr kann man das Kind anregen selber zu beschreiben was es dort sieht. Und später kommen Farben und Formen und die Anzahl der Gegenstände dazu.  Bei uns gibt es viele verschiedene Bilderbücher in einer für die Kinder zugänglichen Bücherkiste. In unserem Tagesablauf nehmen wir uns immer die nötige und von den Kindern bestimmte Zeit zum gemeinsamen Anschauen.

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Tagesablauf

Generell betreuen wir Montag – Donnerstag von 7:30 – 15.30 Uhr

Kernzeit der Betreuung ist von 8:00 – 15:00 Uhr, in dieser Zeit sollten alle unsere Kinder anwesend sein.

Nach Absprache sind aber auch Abweichungen möglich.

Auch die folgenden Zeiten können abweichen, wir versuchen sie so gut wie möglich  einzuhalten, damit die Kinder einen geregelten Tagesablauf haben.

  •     ab      7:30  Eintreffen der Kinder
  •   8:00 –  8:30  Frühstück
  •   8:30 – 11:15  Freies Spielen / Spaziergang / Unternehmungen
  • 11.15  –12:00  Mittagessen
  • 12:00 – 14:00 Mittagsruhe / Mittagsschlaf
  • 14:00 – 14:30 Obstsnacks und gesunde Getränke
  • 14:30 –15.30 Betreutes Spielen (Basteln, Malen, gemeinsame Spiele.)

Wir richten uns bei der Gestaltung des Tagesablaufs nach den Wünschen der Kinder.
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Eingewöhnungsphase

Das Erstgespräch mit den Eltern findet in den Räumlichkeiten der Kindertagespflegestelle statt. Die Eingewöhnung des Kindes wird nach dem Berliner Modell durchgeführt. Die Eingewöhnungszeit beträgt 3 bis 14 Tage.

3 Tage Grundphase

Die ersten 3 Tage stellen dabei die Grundphase dar. Die Mutter oder der Vater kommen  mit dem Kind jeweils für 1 – 2 Stunden zur Tagespflegeperson. Die Aufgabe der Bezugsperson ist es, ein “ sicherer Hafen“ für das Kind zu sein. Sie darf das Kind auf keinen Fall drängen, sich von ihr zu entfernen. Und muss immer akzeptieren, wenn das Kind ihre Nähe sucht. Das Kind sollte jederzeit das Gefühl haben, das die Aufmerksamkeit der Bezugsperson vorhanden ist.

4. Tag Trennungsversuch

Einige Minuten nach der Ankunft verabschiedet sich die Bezugsperson vom Kind und verlässt den Raum, bleibt aber in der Tagespflegestelle.
Die Reaktionen des Kindes sind entscheidend für die Fortsetzung oder den Abbruch des Trennungsversuches.

Sollte sich das Kind bei diesem Trennungsversuch von der Tagespflegeperson trösten lassen, wartet die Bezugsperson ab und kommt nach einigen Minuten wieder dazu. Falls sich das Kind nicht beruhigen lässt, kommt die Bezugsperson sofort wieder dazu und es wird am nächsten Tag ein neuer Versuch unternommen.

Stabilisierungsphase

Ca. am 5. und 6. Tag wird die Trennungszeit ausgedehnt.
Einige Minuten nach der Ankunft verabschiedet sich die Bezugsperson und verlässt den Raum, bleibt aber noch in der Einrichtung, damit sie bei Bedarf zurückgeholt werden kann.

Schlussphase

Ab dem 7. Tag verabschiedet sich die Bezugsperson und hält sich danach nicht mehr in der Einrichtung auf, ist aber jederzeit erreichbar.

Die Eingewöhnungszeit ist dann beendet, wenn sich das Kind von der Tagespflegeperson trösten lässt und in guter Stimmung spielt.

Bei Bedarf kann die Eingewöhnungszeit individuell verlängert und angepasst werden. Dies wird in Absprache mit den Eltern erfolgen.
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Ernährung

Wir legen großen Wert auf ausgewogene Ernährung.

Die Verpflegung ist abwechslungsreich und richtet sich nach dem Geschmack der Kinder.

Zum Frühstück gibt es ein Angebot an Vollkornbrot, Müsli, Milchprodukte und täglich frisches Obst und Gemüse zu allen Mahlzeiten.

Das Mittagessen wird täglich frisch zubereitet.

Mineralwasser und ungesüßter Tee stehen den Kindern jederzeit zum Trinken zur Verfügung.

Zu Geburtstagsfeiern gibt es auch mal Eis, Pudding, Kuchen oder Kekse.

Süßigkeiten gibt es nur in Ausnahmefällen die vorher mit den Eltern abgesprochen werden.

Die Säuglingsnahrung und die Einführung der Beikost sprechen wir mit den Eltern  individuell ab.

Besonderheiten wie zum Beispiel Unverträglichkeiten oder Allergien sprechen wir ebenfalls mit den Eltern genau ab und sind auch hier bereit uns individuell auf das einzelne Kind einzustellen.
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Gesundheit

Kinder die krank sind, gehören in die Obhut der Eltern. Sie als Sorgeberechtigte haben einen Anspruch auf Krankheitsurlaub.
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Schlafen

Je nach Alter hat jedes Kind seinen eigenen Schlafrhythmus.

Die meisten Kinder schlafen während der Mittagszeit von 12.00 – 14.00 Uhr, in einem separaten Schlafraum mit mehreren Kinderbetten finden sie die nötige Ruhe dafür.

Babys und kleinere Kinder haben oft noch keine festen Zeiten und schlafen daher nach Bedarf.
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Sauberkeitserziehung

Babys und Säuglinge tragen eine Windel, da sich ihre Blase unwillkürlich entleert.

Erst ab einem Alter von zwei bis zweieinhalb Jahren merken die Kinder, dass Harnblase oder  der Darm voll ist.

Es empfiehlt sich im Sommer mit dem „Sauberkeitstraining“ zu beginnen, da wenig Kleidung ausgezogen werden muss.

In Zusammenarbeit mit den Eltern, wird dem Kind ein Töpfchen bzw. unsere Kindertoilette angeboten, wenn es dieses fordert oder signalisiert, dass es soweit ist.

Das Weglassen der Windel besprechen wir ebenfalls mit den Eltern, denn es sollte in häuslicher Umgebung und in unserer Tagespflege parallel laufen.

Für die Zeit des Trockenwerdens stellen uns die Eltern mehrere Wechselsachen zur Verfügung, falls doch einmal etwas daneben geht.

Wichtigster Grundsatz beim „sauber werden“ ist, das Kind nicht unter Druck zu setzen und mit Geduld, Einfühlungsvermögen und Lob für  kleine „Erfolge“ auch hier wieder individuell auf den Rhythmus des einzelnen Kindes achtend  zum „Ziel“ zu kommen.
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Zusammenarbeit mit den Eltern

Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist ein wichtiger Bestandteil in der Erziehungspartnerschaft.

Ein Tagespflegekind muss sich mit mehreren Bezugspersonen zurechtfinden. Mit gutem Kontakt und offenem Austausch bieten wir Erwachsenen dem Kind eine gute Basis für eine gemeinsame Betreuung.

Während der Eingewöhnungsphase lernen auch die Eltern die Tagespflegeperson und die Tagespflegestätte gut kennen. Wir bitten daher darum, dass sie offen ihre Kritik äußern, wenn sie mit etwas nicht einverstanden sind. Solange die Meinungen offen ausgetauscht werden und in einem verständnisvollen Miteinander alle Punkte besprochen werden, kann eine für beide Seiten und vor allem für das Kind zufrieden stellende Lösung gefunden werden.

Ein wichtiger Punkt in der Tagespflege ist die Schweigepflicht. Sie ist die Voraussetzung für eine vertrauensvolle Beziehung zwischen der Tagespflegeperson und den Eltern des Tageskindes.
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Qualitätssicherung

Der regelmäßige fachliche Austausch mit unserer Fachberatung des Jugendamtes Bochum ist für uns selbstverständlich.

Wir bilden uns regelmäßig in Veranstaltungen des Jugendamtes Bochum und des Sozialdienstes kath. Frauen fort.

Wir stehen in Kooperation mit der Leitung und den Erzieherinnen des Familienzentrums SPEM in Wattenscheid.

Wir treffen uns in regelmäßigen Abständen zum Erfahrungsaustausch mit anderen Tagespflegepersonen.

 

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